Eine Plotterdatei für SnapPap Label und Patches ist schnell gemacht. So ein Label oder Patch besteht ja erst einmal nur aus Grundformen wie Rechtecken und Kreisen. Aber warum sollt ihr euch Arbeit machen, die ich schon hinter mir habe?
Ich habe euch die Ösen Patches, Label und Riegel als Plotterdatei-Freebie im SVG- und DXF-Format fertig gemacht. Für Cricut und Brother Nutzer liegen extra aufbereitete Dateien im SVG-Format bei.
Du darfst die Plotterdatei und die darin enthaltenen Motive privat nutzen um daraus Label, Embleme und Ösen Patches aus SnapPap bzw. Leder für dich und deine Liebsten herzustellen. Die gewerbliche Nutzung ist ausdrücklich nicht gestattet. Die Weitergabe, sowie der Verkauf der Dateien oder Teile daraus ist untersagt – auch in veränderter/ individualisierter Form!
Ösen Patches dienen der Verstärkung von Kordeldurchlässen. Schlägst du die Öse direkt in den Stoff ein – insbesondere bei dehnbaren Stoffen – reißen diese leicht aus. Ein Ösen Patch wird an der Stelle, an der später die Öse sitzen soll auf den Stoff genäht und erst im Anschluss die Öse eingeschlagen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch stabil! Da ich das Einschlagen der Löcher in SnapPap hasse wie der Teufel das Weihwasser, lasse ich diese einfach direkt vom Plotter mitschneiden.
In der Plotterdatei sind alle Patches für Ösen mit 4-15 mm Innendurchmesser als Quadrat, abgerundetes Quadrat, Kreis, Stern und Herz vorbereitet.
Saumlabel werden in der Mitte gefaltet, um einen Saum gelegt und an der obere Kante entweder festgenäht oder genietet. Die Label in der Datei kannst du optional mit Löchern für Nieten mit 4 mm Innendurchmesser plotten.
Zusätzlich liegen zwei Grundformen für Embleme bei. Du kannst sie wahlweise mit Filz, Jersey oder SnapPap in einer Kontrastfarbe hinterlegen. Als echter Plotter-Junkie tagge ich meine Plotter-Werke natürlich mit einem enthusiastischen "Oh Plott!". Schneidet dazu einfach die Statement-Motive aus Flex- oder Flockfolie und presst sie wie gewohnt auf die Embleme. Hübsch ist alternativ die Applikation kleiner Charms bzw. Anhänger (sobald Corona vorbei ist und man besser an Material kommt zeige ich euch hierzu auch Beispiele).
Verstärke die Enden von Nahttaschen mit dreieckigen oder abgerundeten SnapPap Patches.
Die Label sehen natürlich viel cooler und persönlicher aus, wenn du sie mit kleinen Motiven, wie einem Anker, Stern oder vielleicht einem Auto verzierst. Ich finden am schönsten werden die Label mit einem aufgebügelten Motiv aus Flex- oder Flockfolie (hier auf braunem SnapPap) oder aber direkt aus dem Label ausgeschnittenen Silhouetten (hier aus schwarzem SnapPap). Du kannst sie aber natürlich auch mit wasserfesten Stiften beschriften (ggf. mit dem Plotter) oder bestempeln. Prägungen gehen beim Waschen verloren!
Ich habe dir eine kleine Auswahl an Motive für den Anfang beigelegt, welche gut zu meinen Plotterdateien passen. Anker und Papierschiffchen sind die idealen Gefährten für das Plotterdatei-Set Seemannsgarn und die garstige Möwe, während der Baum perfekt zum Wald-Motiv und den Campingdateien passt. Die Fischgräte lässt sich prima mit der Cosmo Cat und Cyber Cat kombinieren.
Echte Plotter-Junkies bekennen mit dem coolen Statement "Oh Plott!" Farbe. Das Statement inkl. Entgitterwerkzeug liegt zusätzlich als Motiv für die Embleme bei.
Die Motive kannst du wie gesagt wahlweise aus Flex- oder Flockfolie plotten und wie gewohnt auf das SnapPap pressen oder als Negativform direkt aus dem Label schneiden lassen. Bei letzterer Variante läuert der Stoff durch das Motiv, achte also darauf, dass das Stoffmuster nicht zu wild ist und der Kontrast zwischen Stoff und SnapPap groß genug, damit man das Motiv auch gut erkennen kann.
In dem Freebie liegen speziell für diese beiden Anwendungen aufbereitete Motivvarianten bei. Die Folienmotive findest du auf der linken Seite in schwarz und die Motive für die Ausschnitte auf der rechten Seite in weiß.
Da ich dir nur eine kleine Auswahl an fertigen Motiven vorbereitet habe, kann ich dir die Plotterdatei als Freebie anbieten. So kannst du direkt mit dem Plotten loslegen. Vor allen Dingen möchte ich dir aber erklären, wie sich die Label aus der Datei ganz einfach und kostenlos mit Icons individualisieren lassen!
Achte bei der Auswahl eigener Motive für Ausschnitte darauf, dass diese nicht zu filigran sind und möglichst ohne in sich abgeschlossene Innenformen auskommen. Damit ist zum Beispiel die Innenform des "O's" aus "Oh Plott!" gemeint. Diese würde ohne die extra angelegte Stege einfach aus dem Buchstaben herausfallen, wie bei dem "o" aus "PLOTT" – hier ist es aber Absicht, da die Stege zu filigran wären.
Auf FontAwesome.com gibt es einige schöne Icons, welche du kostenlos im SVG-Format downloaden kannst.
Nutz du kostenlos die Icons von FontAwesome, musst du im Falle einer Veröffentlichung (z.B. auf Instagram / Facebook) auf den Urheber hinweisen (FontAwesome), deren Lizenzvereinbarung verlinken und angeben, wenn du das Icon verändert hast.
Für diese Variante positionierst du das Icon auf dem Label und gruppierst Label und Icon mit Strg+G oder Rechtsklick > Gruppieren. Lasse nun alle Teile des Labels schneiden.
Möchtest du die Motive lieber aus Flexfolie auf das SnapPap bügeln, hast du zwei Möglichkeiten:
Was SnapPap genau ist, wie du es mit dem Plotter optimal verarbeitest, nähst und wäscht erfährst du in diesem Tutorial:
SnapPap plotten - Tipps und Schneideeinstellungen
SnapPap plotten ist ganz einfach und mit jedem Heimplotter möglich, solange du ein paar Kleinigkeiten beachtest.
SnapPap ist ein waschbares Papier und ideales Ersatzprodukt für Leder und Kunstleder. Die Papier-Kunststoff Mischung (60% Zellulose, Pigmente, Latex) erhält erst beim Waschen ihre lederartige – na ja, knittrige – Optik und bleibt dabei absolut reißfest, lässt sich aber ganz wie Leder vernähen.
Da sich das 0,55 mm dicke SnapPap nicht nur super mit dem Plotter schneiden lässt, sondern im Gegensatz zu Kunstleder hohe Temperaturen aushält, ist das vegane Leder ideal um Nähwerken mit dekorativen Labeln und Patches den letzten Schliff zu verpassen.
Es muss natürlich nicht SnapPap sein. «SnapPap» ist fast schon zu so etwas wie einem Gattungsbegriff für waschbare Papiere geworden. Inzwischen gibt es durchaus alternative Produkte. Du findest sie unter den Schlagworten «waschbares Papier» oder «veganes Leder». Der Einfachheit halber, nenne ich es in diesem Artikel SnapPap 😉
Gab es zu Anfang nur eine kleine Auswahl an Farben, die sich an klassischem Leder orientierte (weiß, hellgrau, hellbraun, dunkelbraun und schwarz) bekommst du heute von dem ein oder anderen Hersteller, alles was das Herz begehrt: knallbunt, mit metalischer Optik und bedruckt. Achte beim Kauf unbedingt auf die technischen Daten! Nicht alle neuen Designs sind wasch- und beplottbar!
In der Regel ist sowohl Bogenware (DIN A4 oder 30 x 30 cm), als auch Rollenware in Stoff- und Bastelgeschäften oder online erhältlich. Für kleine Projekte wie Label reicht ein Bogen erst einmal aus und lässt sich leichter handhaben. Rollenware lohnt sich nur, wenn du sehr viel oder auch größere Projekte planst. Durch den günstigeren Grundpreis kannst du hier aber ordentlich sparen.
Grundsätzlich lässt sich SnapPap wunderbar mit dem Plotter schneiden. Mit diesen Tipps bist du für das Plotten von veganem Leder bestens gewappnet:
Gerolltes SnapPap solltest du vorab einmal in die entgegengesetzte Richtung aufrollen, damit es nachher flach auf der Schneidematte liegt und sich nicht krümmt. Reicht das nicht aus, kannst du das zurecht geschnittene Stück vorsichtig parallel zur Krümmung über die Tischkante ziehen um diese auszugleichen. Je flacher das Material liegt, desto besser haftet es später an der Matte.
SnapPap hat eine glatte und eine strukturierte Seite. Das Schnittbild wird auf der Unterseite des Materials in der Regel sauberer. Lege also die Seite, die später sichtbar bleiben soll nach unten auf die Schneidematte. Da mir die glatte Seite besser gefällt, zeigt beim Plotten die strukturierte Seite nach oben.
SnapPap lässt sich wunderbar mit dem Standartmesser deines Plotters schneiden. Silhouette Nutzer greifen also auf die klassische Ratschenklinge oder das Automatikmesser zurück, Cricut Nutzer nehmen das Feinschnittmesser. Eine Tiefschnittklinge von Silhouette oder das Kraftmesser von Cricut ist nicht nötig! Beachte aber, dass das vegane Leder mit seinem hohen Papieranteil dein Messer stärker beansprucht als Folie und sich diese hinterher schlechter damit schneiden lässt. Verwende also am besten getrennte Messer für Folie und SnapPap bzw. Papier.
Da das Material unter starkem Druck geschnitten wird, benötigst du eine stark klebende Schneidematte. Andernfalls läufst du Gefahr, dass das Messer das Papier auf der Schneidematte hin und her schiebt. Häufig reicht hier eine relativ neue oder gerade aufgefrischte Schneidematte aus.
Hat deine Schneidematte an Klebekraft eingebüßt oder du möchtest einfach auf Nummer Sicher gehen, fixierst du das SnapPap rundherum knappkantig mit Kreppband oder Washi-Tape. Teste vorab, ob sich das Klebeband rückstandslos entfernen lässt.
SnapPap selbst ist bis 60°C waschbar und trockner geeignet. Durch das Waschen wird das Material weicher und leichter vernähbar, erhält die typisch knittrige Oberfläche und läuft kaum merklich ein. Von dem Einsatz von Weichspülern rät der Hersteller ab. Wie heiß du Textilen mit SnapPap Labeln und Patches waschen kannst, hängt also viel mehr von den Pflegehinweisen des verwendeten Textils und ggf. verwandter Flex- oder Flockfolie ab.
Auch wenn das Waschen das Vernähen erleichtert, solltest du SnapPap nur ungewaschen, also glatt beplotten, bestempeln, oder bedrucken.
Grundsätzlich lässt sich SnapPap genau wie Leder mit einer normalen Nähmaschine oder Overlock nähen. Wäscht du es vor, wird das Material deutlich weicher und leichter zu verarbeiten. Denk daran, dass durch den hohen Papieranteil Messer – also auch das Messer deiner Overlock –schneller stumpf werden. Du solltest es also wegklappen!
Zwei Lagen SnapPap sollten problemlos auch mit einer Universalnadel mit einer Stichlänge ab 3,0 vernäht werden können. Werden es mehr Lagen oder ist deine Maschine nicht so leistungsstark, kannst du eine Ledernadel ausprobieren.
Die optimalen Schneideeinstellungen hängen von zu vielen individuellen Faktoren ab, als dass ich dir DIE perfekten Einstellungen nennen könnte. Hier spielt neben dem Plottermodell vor allem der Zustand deines Messers und der Schneidematte eine Rolle. Zudem arbeite ich selbst nicht mehr mit den hauseigenen Messern von Silhouette, sondern dem CB09 – einem Ersatzmesser eines Fremdherstellers.
Mache bitte immer einen Testschnitt und bleib beim Plotter, für den Fall, dass sich das SnapPap von der Matte löst!
Mit dem Automatikmesser von Silhouette habe ich folgende Einstellungen genutzt:
Entlade nicht direkt die Matte, wenn der Plotter fertig ist, sondern versuche vorsichtig ein Element von der Matte zu lösen. Hängt es noch an ein paar Stellen fest, kannst du so ganz einfach den selben Schneideauftrag erneut starten (dann aber jeweils nur einen Durchgang pro zusätzlichem Plottauftrag).
Mit einer neuen Feinschnittklinge haben sich bei mir folgende Einstellungen bewährt: